Top 3 Trends im Online-Marketing 2022

SEA Trend: Intelligente und responsive Anzeigen

Das Thema Automatisierung ist auch im Suchmaschinenmarketing angekommen. Im Sommer 2022 stellt Google den Service seiner erweiterten Textanzeigen ein. Zwar werden die damit die Möglichkeiten seine Ads manuell anpassen zu können geringer, dafür unterstützen künstliche Intelligenz und der Algorithmus bei der Optimierung. So kann man sich besser um kanalübergreifende Kampagnen kümmern und lenkt nicht den Fokus auf die eine Textanzeige.

Wird es also bald keine Textanzeigen mehr geben? Nein, das Format als solches bleibt zunächst bestehen. Es ändert sich jedoch die Vorgehensweise. Durch das maschinelle Lernen ist es Google möglich, verschiedene Parameter der Anzeige zu ändern. Es können verschiedene Kombinationen mit ähnlichen Keywords oder wechselnde Anzeigentitel automatisiert getestet werden. So kommt immer die am stärksten performende Anzeige zum Einsatz. Wichtig ist auch, dass ab dann die Anzeigen mobil optimiert sein müssen. Ist die Zielseite der Kampagne also nicht für Smartphones ausgerichtet, so wird dies von Google abgestraft.

 

Social-Media Trend: Reels als Werbemedium

Der Trend von kleineren Videos, sogenannten Reels, wird auch in 2022 anhalten. Zu größerer Berühmtheit gelangen diese Reels als die App musical.ly in 2018 zu TikTok wurde. Erfreuten sich seinerzeit noch vermehrt Jugendliche an den 15 – 30sekündigen Clips, wächst die Zielgruppe bis heute immer mehr. Mittlerweile können die Nutzer bis zu drei Minuten Videomaterial hochladen und auch auf Instagram und facebook hielten die Reels bereits Einzug.

Da die Nutzerzahlen stetig wachsen und die Nutzer heutzutage auch viel Kaufkraft mitbringen, werden sich Unternehmen dem in 2022 vermehrt annehmen und ihre Social-Media-Kanäle als Werbeplattform weiter ausbauen. Um dafür nicht unnötig viel Werbeetat aufzuwenden, unterstützt der effektive Algorithmus die Unternehmen. So ist gewährleistet, dass die kurzen Webefilmchen auch nur der relevanten Zielgruppe ausgespielt werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass Video-Content bei Usern mittlerweile positiver angenommen wird als Bild- oder Textanzeigen und die Interaktionsraten bei gut aufbereiteten Inhalten vergleichsweise hoch ist. So erhöht sich quasi automatisch die Zugriffszahlen auf den Unternehmens-Webseiten sowie die Verweildauer. Dieses Jahr wird es also spannend zu beobachten, wie Unternehmen das Social Selling mehr und mehr für sich entdecken.  

Web-Controlling Trend: Neue Einsatzmöglichkeiten von Cookies

Professionelles Monitoring ist für Unternehmen, die online verkaufen oder sich auch sonst darstellen immens wichtig. Das ist hinreichend bekannt. Die letzten beiden Jahre haben die Spielregeln jedoch verändert. Das Suchverhalten hat sich während der Pandemie geändert und gleichzeitig haben sich die Anforderungen an den Datenschutz erhöht. Mit dem erforderlichen Einsatz von Consent-Bannern wird es den Usern leicht gemacht sämtlich Cookies mit nur einem Klick abzulehnen. Es müssen also Lösungen her, welche sowohl datenschutzkonform sind, als auch valide Daten für eine Web-Analyse liefern. Wie kann das noch gelingen, wenn Google tatsächlich das Cookie-Tracking komplett einstellt? Nutzerbasierte Werbung ausspielen ist somit nicht mehr möglich.

Für letzteres liefert Google mit Ihrer gerade entwickelten „Privacy Sandbox“ selbst die Antwort. Es werden also keine Nutzerprofile mehr angelegt, welche Rückschlüsse auf die Person vorm Bildschirm ziehen können. Vielmehr werden alle User aufgrund ihres Nutzerverhaltens in sogenannten Kohorten kategorisiert, in welchen eine Nachverfolgung nur lokal auf dem System stattfindet. Dies soll laut Google genau so effizient sein, da jede Woche neue Auswertungen erfolgen und sich so die Kohorten je nach Browserverlauf ändern können. Es wird spannend zu beobachten, ob Google dieses Jahr mit seinem Vorhaben am EuGH durchsetzen kann. Kleinere Händler sollten sich auf die Klickzahlen und Conversions Ihrer Google Ads fokussieren und hieraus Maßnahmen ableiten oder selbst Marktforschung betreiben.  

Was ist eigentlich… Metaverse?

Letztes Jahr im Herbst gab Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt, dass er die virtuelle Realität mit dem Metaversum revolutionieren wolle. Menschen aus dem „real life“ sollen als Avatare in einer virtuellen Umgebung ihre Freizeit verbringen und miteinander kommunizieren können. Das klingt zunächst einmal nach kruden Phantasien eines SciFi-Autors, wird aber jetzt schon mehr und mehr zur Realität.

So kauften sich bereits Rap-Stars virtuelle Grundstücke im mittleren sechsstelligen Bereich. Aber auch der Durschnittsbürger interagiert schon auf der Plattform und feiert zu Pandemiezeiten seinen Geburtstag einfach online oder trifft sich mit Freunden auf einem virtuellen Konzert. Ob dies ein adäquater Ersatz für die derzeit nicht stattfinden Großveranstaltungen sein kann, bleibt jedem selbst überlassen.

Wie aber funktioniert das Metaversum?

Über die Funktionen gibt es nur spärliche Informationen. Fest steht: Wer das Metaversum nutzen möchte, muss zunächst einmal investieren. Denn: Mit der aktuellen Rechnerleistung eines stationären PCs wird die Software nicht zurechtkommen. Ebenfalls wird das mobile 4G-Netz nicht ausreichen, um in die virtuelle Welt abzutauchen.

Grundvoraussetzung ist auch eine Virtual-Reality-Brille sowie -Controller. Ohne diese Gadgets kann man nicht auf der Plattform interagieren. Mehr werden wir im Lauf der Zeit erfahren.

Vor- und Nachteile  

Gerade das mobile Arbeiten wird vom Metaversum profitieren. In den letzten zwei Jahren, konnte eine Vielzahl von Arbeitnehmern – die nicht in systemrelevanten Berufen arbeiten – sich ans Home-Office gewöhnen.

Virtuelle Räume innerhalb einer Unternehmens-Struktur, aber auch in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, sind eine Innovation für den Remotearbeitsplatz. So sitzen sich einzelne Avatare wie in einem physischen Konferenzraum gegenüber und man kann sein Meeting, Präsentationen oder Diskussionsrunden wirklichkeitsnah abhalten.

Auch im privaten Bereich gibt es einige Vorzüge: Der Besuch von Events, gemeinsames Sporteln, virtuelle Shoppingtouren mit Anproben, oder einfach nur ein interessantes Gespräch in locker Runde. Doch Vorsicht: Wo zieht man persönlich seine Grenzen? Ab welchem Zeitpunkt verliert man den Bezug zur Realität?

Hätte man in den 90ern prophezeit, dass wir bald durchschnittlich am Tag zehn Stunden und länger vor PC, Tablet oder Smartphone hocken, wäre man wahrscheinlich komisch angeguckt worden. Das Internet hat alles verändert. Aus der Bibliothek wurde die Suchmaschine. Was ist nun, wenn das Internet in Teilen durch die neue, virtuelle Welt abgelöst wird?

Unternehmen werden durch den Synergieeffekt von Meta profitieren. Durch Online-Bezahldienste und Kryptowährung als Zahlmittel kann sogar eine eigene Wirtschaft entstehen.

Die Korrelation zwischen sozialen Medien (zu Meta gehören immerhin Facerbook, Instagram und WhatsApp), Unternehmen mit physischen Produkten, aber auch Spielehersteller oder Streaming-Anbieter könnten Online-Umsätze innerhalb der Meta-Bubble auf ein ganz neues Level bringen. Die Frage nach dem Datenschutz ist natürlich auch noch zu beantworten…